Dienstag, 8. Oktober 2019

Ein „ThinkTank“ für den kooperativen Wandel

MMW CoopGo Bundesverband verfügt nunmehr seit Kurzem über eine Einrichtung, die aktiv Impulse und Konzeptionen für eine kooperative Zukunft für Wirt-schaft-Gesellschaft-Politik entwickeln und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Der Präsident des Verbandes hat Herrn Haubold eingeladen, das Institut in Kooperation zu leiten.
Das CGI wird im Rahmen der Schriftenreihe „Elemente einer neuen Kooperationsgesellschaft“ regelmäßig Beiträge veröffentlichen, um so zu neuen Ideen und Konzepten Anstöße zu geben.„Dazu bedarf es Unabhängigkeit und Toleranz, denn viele Gedanken werdenwohl über das hinausgehen, was wir bisher als „kooperative Inseln“ toleriert haben, von dem wir uns jedoch nicht wirklich vorstellen konnten oder wollten, dass es eines – vielleicht sogar nicht allzu fernes Tages – der Mehrheit der Meinung der Menschen unseres Landes entsprechen würde und von diesen in neue, d.h. kooperative Formen und Normen „gegossen“ wird“, so Gerd K.Schaumann vom Vorstand des MMW CoopGo Bundesverbandes für Cooperations und Genossenschaftswirtschaft e.V.Deshalb wird CGI verbandsübergreifend tätig werden. Unabhängig sind auch die im CGI kooperativ wirkenden Wissenschaftler und Studierende aus verschiedensten Disziplinen, Experten aus zahlreichen Praxisfeldern und unter-schiedlichsten Kooperationsbereichen. Und weil Kooperation kein isoliertes „Projekt“ unseres Landes ist, sind auch internationale Kooperationen vorgesehen. Sie alle soll die „Vision“ einen, Impulsgeber für wohl eines wichtigsten und spannendsten „Umbau-Projekte“ unseres Landes, Europas und wohl sogar weltweit, zu sein: Einer Konkurrenzgesellschaft in eine kooperativ agierende Gesellschaft zu wandeln, um den Menschen zu zeigen: Kooperation ist die natürlichste Form des Zusammenlebens, wie uns nicht nur unser Körper jeden Tag vorführt. Kooperation ist auch die effektivste, fairste und effizienteste Form, in der Gesellschaft – Wirtschaft – Politik wirken können.

„Die mehr als 52.000 Genossenschaften in Deutschland der zwanziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts sind bis Ende der 1970iger Jahre auf ca. 7.300 geschwunden. Über die Ursachen habe ich schon mehrfach berichtet. Danach ging es langsam wieder vorwärts. Heute zählen wir etwa 8.200 Genossenschaften in denen 22 Millionen Menschen aktiv sind. Der Genossenschaftsgedanke sollte weit verbreitet sein, die tägliche Praxis zeigt mir ein anderes Bild. An unseren Hochschulen und Universitäten gibt es bis heute keinen Studiengang „Kooperationswirtschaft“.

Trotzdem – und das spüre ich auch in meinen täglichen Gesprächen – geht der Trend in die richtige Richtung. Die Menschen erkennen wieder die Kraft der Kooperation. Sicher nutzen auch einige der über 300 Gründer, die ich in den letzten zwei Jahrzehnten begleiten durfte, die Möglichkeiten der Autarkie, den Schutz persönlichen Vermögens, teilweise auch der steuerlichen Vorteile, die sich aus der genossenschaftlichen Förderpraxis ergeben. Entscheidet ist die Verbreitung und die Durchdringung der genossenschaftlichen Idee, das Wissen und die Erkenntnis, dass Kooperation Wege eröffnet und Möglichkeiten bietet, die der Einzelne in Konfrontation mit einem anderen nie erreicht hätte. Obwohl, Kooperationen zu entwickeln und danach zu handeln ist eine zutiefst intellektuelle und anspruchsvolle Aufgabe. Selten sehen wir ein Gründerteam am Start, selten haben diese Teams die Idee, ihre schon begonnene Kooperation auch gesellschaftsrechtlich in der Rechtsform der Genossenschaft auszuleben. Wenn doch, dann haben sie schon wieder Probleme einen Kapitalgeber oder Business Angel zu finden, weil diese oder der ja wieder Einfluss und Dominanz haben wollen und weniger an Kooperation denken. So macht immer noch die Auffassung die Run-de, dass Genossenschaften etwas altes, dahergebrachtes sind. Neue Genossenschaftsgründungen würden dann folgerichtig nur althergebrachtes zementieren, würden keine Innovationen hervorbringen, sind in der neuen digitalen Welt nicht zuhause. Das mag vielleicht in der Anschauung mancher so sein, ich sagte ja, kooperativ zu handeln ist anspruchsvoll, aber diese Mühe machen sich bisher viele nicht.“
So Olaf Haubold in der Zusammenfassung seines Essay „Kooperation statt Konfrontation“ (der Link zum kostenlosen Download am Ende des Artikel)

Jetzt ist es Zeit für Querdenker und Innovatoren, die mutig vorangehen, auch wenn dies zunächst in Form von Konzepten und eher theoretischen Impulsen geschieht. Wir wissen bereits jetzt eine große Mehrheit der Menschen unseres Landes auf der Seite von mehr „Miteinander“. CGI ist sich bewusst, dass durch-aus auch Beiträge erscheinen werden, die zunächst nach „Utopie“ klingen und „Kopfschütteln“ auslösen werden. Aber das wollen wir gern in Kauf nehmen und zum Dialog in Kooperation anregen.Und unser Angebot dazu: Wir freuen uns auf jeden Menschen der an diesem –hoffentlich faszinierenden - „Open-Source-Projekt“ mitwirken möchte.






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