Donnerstag, 26. März 2020

Statement zur Lage


Liebe Freunde des Genossenschaftsgedankens,

die Auswirkungen der staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung einer ansteckenden Viruserkrankung haben das Land, insbesondere die Wirtschaft, die Gewerbetreibenden, Selbständige und Freiberufler in eine Krise gestürzt. Das ist unbestritten und im Augenblick vermag keiner seriös zu prognostizieren, wie lange das andauert und wann und mit welchen Auswirkungen die Talsohle erreicht wird. Unbestritten werden durch diese Maßnahmen die Leistungsfähigkeiten der Volkswirts- und Finanzwirtschaft stark eingeschränkt. Machen wir uns nichts vor, nur eine starke Volkswirtschaft macht einen starken Staat und nicht umgekehrt. Deshalb können die derzeitigen „Hilfsmaßnahmen“ nur temporär sein und sie entstehen aus Fake Money der Zentralbanken. Dieses aus dem Nichts geschöpfte Geld sollen wir dann alle mit unserer Hände und Geist Arbeit zurückzahlen? Danke für Nichts!

Derzeit ist es wichtig, sich ständig gut alternativ zu informieren und für sich, seine Familie und sein Unternehmen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gut für die, die in guten Zeiten für Zeiten der Not vorgesorgt haben. Vielen Unternehmen und Unternehmern, insbesondere solchen, die erst vor Kurzem den Weg in die Selbstständigkeit gefunden haben oder die mitten im Strukturwechsel sind, wird das nicht möglich gewesen sein. Viele Familienbetriebe in der Tourismusindustrie, in der Gastronomie und in vielen Dienstleistungen werden nicht überleben. Wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen und uns freuen, wenn es nicht so eintritt.

Die Auswirkungen haben uns auch vor Augen geführt, welche Probleme jetzt in den Zulieferketten auftreten und wie eine global vernetzte Weltwirtschaft nur in guten Zeiten funktioniert. Interessant ist zu bemerken, dass die Nationalstaaten jetzt eigene Maßnahmen zum Schutz ihres Volkes durchführen und teilweise wieder Grenzanlagen bauen und die Grenzen schließen. Tragisch, wenn man feststellen muss, dass man seine nationalen Ressourcen soweit heruntergefahren hat, dass man dann nicht mehr autark agieren kann. Es wird sich rächen, dass man seine Bauern in einen Zustand gebracht hat, dass Land sich nicht mehr selbst ernähren kann. Positiv wird sein, dass wir unsere Kraftwerke noch nicht abgeschaltet haben und so für genügend Energie sorgen können.    

Der französische Staatspräsident hat das Szenario für sein Land als „Krieg“ definiert. Ich teile seine Einschätzung. Der unschätzbare Vorteil ist jedoch, dass wenn wir diesen Krieg gewonnen haben, die Wohnhäuser und Betriebsgebäude noch stehen und die Infrastruktur noch funktioniert. Auch wenn es schwer fällt und auch wenn wir im Augenblick noch nicht wissen, an welchen Fronten wir noch kämpfen müssen, sollten wir bereits heute an den Wiederaufbau denken und das sollte uns die Hoffnung und den Mut geben, den wir jetzt so dringend brauchen. Eins dürfte aufgeklärten Menschen klar sein, kein Erlöser und keine dritte Macht wird uns helfen oder uns wieder befreien wollen. Das müssen und sollten wir selbst in die Hand nehmen, so wie wir es in der Geschichte immer mit großem Erfolg gemacht haben. Eine Illusion ist, die Unternehmen dann wieder zu öffnen, sozusagen den Schalter wieder umzulegen und überall geht das Licht an. Wichtig ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und auch unser gesellschaftliches Leben besser – anders – zu organisieren.

Der von mir sehr geschätzte Professor Volker Beuthien, führender Kommentator zum Genossenschaftsrecht, bezeichnete die Genossenschaften mal als „Kinder der Not“. Tatsächlich hat der jeweils größte Zuwachs an Genossenschaften nach den großen Kriegen stattgefunden. Es bildeten sich die großen Bauvereine, welche die zerstörten Häuser wieder aufbauten. Auch in den Zeiten der großen Weltwirtschaftskrise, Ende der 20iger Jahre des vorherigen Jahrhunderts wurden Genossenschaften gegründet, während die anderen Arten von Kapitalgesellschaften wie GmbH und AG mit Insolvenzraten von 20 – 30% zu kämpfen hatten. 1930 gab es in Deutschland ca. 52.000 Genossenschaften, davon sind heute leider nur ca. 8.300 übrig geblieben. Uns allen bekannte Genossenschaften wie EDEKA, REWE, KONSUM oder R+V sind in den 20iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts entstanden.

Meiner Ansicht nach sollten wir aus der Bewältigung unserer jetzigen Krise in erster Linie lernen, dass Kooperation in genossenschaftlichen Strukturen effektiver ist, als Konfrontation und Konkurrenzkampf. Die genossenschaftliche Mitgliederförderung ist das bessere betriebswirtschaftliche Konzept als die Gewinnorientierung und -maximierung in anderer Gesellschaftsformen. Warum sollten wir z. Bsp. nicht auch neue Wege in der Hotellerie oder im Gastgewerbe gehen, indem der Stammkundschaft eine Beteiligung am Unternehmen als Genossenschaftsmitglied angeboten und ein gemeinsamer Geschäftsbetrieb entfaltet wird? Liquiditätszuflüsse und stabile kalkulierbare Umsätze von Anfang an wären die Vorteile für die derzeitigen Betreiber.

Es ist höchste Zeit – neu zu denken, besser – genossenschaftlich – zu denken! Unser Team der GenossenschaftsBerater ist für Sie da.

In diesem Sinne, bleiben Sie genossenschaftlich kreativ!

Ihr      

Dipl.-Ing. Olaf Haubold

Dienstag, 24. März 2020

Forsa-Umfrage zu den Wohnungsbaugenossenschaften Berlin

Seit dem Jahr 2000 untersucht Forsa unter anderem, wie bekannt das Wohnmodell "Genossenschaftliches Wohnen" bereits ist.
Im Februar 2020 fand die Umfrage für das Jahr 2019 statt. 89 Prozent der Berliner haben schon einmal von der Wohnform gehört. Damit konnte die Bekanntheit noch einmal um sechs Prozentpunkte gesteigert werden. Auch zur Kampagne der Genossenschaften zum Mietendeckel wurden die Bürger*innen befragt. 

Die Detailanalyse zeigt, dass in allen Altersklassen und Bildungsniveaus ein Zuwachs verzeichnet werden konnte. Der größte Sprung erfolgte in der Altersklasse 18 bis 29 Jahre.
Quelle  https://bbu.de/

Donnerstag, 19. März 2020

Bund sollte Flächen Privaten oder Genossenschaften überlassen

„Auch in der Schweiz gehen die Ideen voran, wie man die umweltpolitische Ausrichtung noch verbessen kann. Aufgrund eines politischen Vorstosses kommen dabei öffentliche Dachflächen immer mehr in die Diskussion“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Der Hintergrund: In der Schweiz könnten Hausdächer und -fassaden jährlich 67 Terawattstunden Solarstrom erzeugen – eine Menge, die etwa der gesamten Stromproduktion in der Schweiz während eines Jahres entspricht. Dies ist das Potenzial, das das Bundesamt für Energie (BFE) letztes Jahr errechnet hat. Ein grosses Potential. Doch die Realität sieht anders aus: Die Produktion von Solarstrom beträgt erst circa 2,4 Terawattstunden. „Insofern scheinen Überlegungen einer alternativen Verwendung sinnvoll“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 17. März 2020

Genossenschaftsbanken vermuten ein hartes Jahr

„In einem ohnehin schwierigen Marktumfeld, dürfte das Coronavirus und dessen Auswirkungen 2020 zum schwierigen Jahr werden lassen“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold und verweist dabei auf eine offizielle Verlautbarung der Volks- und Raiffeisenbanken. Diese blicken ansonsten auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Besonders die flachen Zinsstrukturen mit Negativzinsen bei einem ansonsten starken Wettbewerb machen es den Banken in Deutschland und auch im Rest von Europa nicht leicht. „Gerade der genossenschaftliche Gedanke bietet den Volks- und Raiffeisenbanken jedoch Vorteile“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Donnerstag, 12. März 2020

Bessere Voraussetzungen für Wohnungsbaugenossenschaften gefordert

„Wohnungsbaugenossenschaften könnten viele Probleme hierzulande vermeiden helfen. Dazu müsste man sie aber fördern und nicht bestrafen“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. So erklärte Axel Gedaschko, der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW kürzlich: „Um die Riesen-Herausforderungen von Klimaschutz und Energiewende meistern zu können, brauchen die Wohnungsgenossenschaften dringend bessere Voraussetzungen. Insbesondere muss das Gewerbesteuergesetz dahingehend geändert werden, dass auch die steuerpflichtigen Wohnungsgenossenschaften Energie dezentral vor Ort erzeugen können, ohne dafür durch einen Wegfall der erweiterten Gewerbesteuerkürzung bei der normalen Vermietung bestraft zu werden.“ „Für Mietshäuser in Deutschland forderte Gedaschko zudem pro Jahr mindestens zehn Milliarden Euro an staatlicher Unterstützung, um die extrem anspruchsvollen Klimaziele sozialverträglich für Mieter und Vermieter zu erreichen“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 10. März 2020

Energiegenossenschaften fordern Klarheit

„Beim Thema Erneuerbare Energien brodelt es in Deutschland. Die Politik habe den Weg einer Förderung verlassen und behindere weitere Entwicklungen“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. So forderten auf dem Bundeskongress 2020 Vertreter der Genossenschaften die Politik auf, sich endlich zu einigen. Wegen der immer noch ausstehenden Abschaffung des 52-Gigawatt-Deckels lägen derzeit viele Bürgerenergieprojekte auf Eis. Etwa 80 Prozent der rund 860 Energiegenossenschaften sind in der Photovoltaik aktiv. Sie vereinen mehr als 180.000 Mitglieder und haben dem Verband zufolge rund 2,7 Milliarden Euro in bürgernahe Energiewende-Projekte investiert. „Kritisiert wurden auch die Abstandsregelungen bei der Windenergie. Diese würden nicht die Akzeptanz bei den Bürgern erhöhen, aber die Bürgerenergie-Genossenschaften bestrafen“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Donnerstag, 5. März 2020

Windkraft – ja bitte, aber nicht vor meiner Haustür

„Deutschland ist ein Land, in dem die Mehrheit der Bürger für erneuerbare Energien sind. Doch beim Thema Windkraft hört die Freundschaft auf“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Denn in kaum einem anderen europäischen Land legen Bürgerinitiativen und Naturschützer mit ihren Klagen den Ausbau von Windkraftanlagen derart lahm, schaut die Politik tatenlos zu. Und so ist die Windbranche massiv eingebrochen, auf ein historisches Tief von gerade einmal 325 neuen Windrädern im vergangenen Jahr. Zwei Drittel des Stromverbrauchs will Deutschland bis 2030 aus Wasser, Sonne und Wind gewinnen, dazu müssten allerdings jedes Jahr mehr als 1500 Windkraftanlagen gebaut werden. „Erfolgreiche Energiegenossenschaften kommunizieren daher mit den Bürgern, nehmen sie einfach mit. Zudem ist es wichtig, dass die Bürger vor Ort direkt von dem günstigeren Strom profitieren. Viele Bürgergenossenschaften bringen sich auch direkt in den Gemeinden ein“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 3. März 2020

Chancen von Wohnungsbaugenssenschaften bleiben begrenzt

„Auch wenn Kommunen, Kirchen und öffentliche Wohnungsunternehmen der Baugenossenschaft zu einer Renaissance verhelfen, bleibt ihr Anteil am Whnungsmarkt dennoch gering“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Daran ändert auch die hohe Zahl neuer Zusammenschlüsse nichts, und sie ist auch kein Garant dafür, dass die Anzahl bezahlbarer Wohnungen im Mietmarkt kurzfristig steigt.  Dafür gibt es mehrere Gründe: Es dauert, bis eine Genossenschaft das nötige Kapital hat, um Wohnungen im großen Stil zu bauen. Hinzu kommt die lange Planungszeit. „ Und auch Preissteigerungen am Markt können sich die Gemeinschaften nicht entziehen. Bauland – wenn es ausgewiesen ist – wird teurer, somit schwinden die Chancen, kostengünstige Wohnungen zu schaffen“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.