Dienstag, 28. Mai 2019

Schweizer Migros Genossenschaft saniert Tegut

„Die Schweizer Genossenschaft Migros zeigt, dass sie auch in Deutschland erfolgreich agieren kann“, meint Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Ende 2012 übernahm die Migros die ins Trudeln geratene deutsche Supermarktkette Tegut. Und stellte sie komplett neu auf. Nun erzielt die Kette mit 273 Läden auf operativer Ebene wieder schwarze Zahlen, wie die «Lebensmittelzeitung» schreibt. Gestiegen war zuletzt auch der Umsatz. So steigerte die Gruppe 2018 ihre Netto-Umsätze um 2,7 Prozent auf 1,035 Milliarden Euro. Tegut ist somit umsatztechnisch wieder im Bereich von 2011 angekommen, und das mit insgesamt 27 Filialen weniger als damals. „Auch für das laufende Jahr rechnet der Händler mit einer Umsatzsteigerung“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.




Donnerstag, 23. Mai 2019

Wohnungsbaugenossenschaften als Absicherung des Wohnungsmarktes

„Ohne Wohnungsbaugenossenschaften würde der Wohnungsmarkt in Deutschland zusammenbrechen“, meint Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Wie bei allen Genossenschaften ist auch hier das Unternehmensziel nicht, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften, sondern die Mitglieder mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Den knapp drei Millionen Bau-Genossen in Deutschland gehören derzeit etwa 2,2 Millionen Wohnungen und damit etwa zehn Prozent des gesamten Wohnungsbestands. Ihre rund fünf Millionen Bewohner genießen darin lebenslanges Wohnrecht zu einem vergleichsweise günstigen 'Nutzungsentgelt'. „Wir brauchen also keine Verstaatlichungen von Immobiliengesellschaften, sondern eine breitere Förderung der Genossenschaften“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 21. Mai 2019

Energiegenossenschaften als Paradebeispiel für Genossenschaften

„Etwa die Hälfte der in Deutschland gewonnenen erneuerbaren Energie wird heute bereits von Genossenschaften produziert“, meint Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Die Einbindung und Mitbestimmung vieler Bürgerinnen und Bürger erhöht dabei die Akzeptanz für den Wechsel zu erneuerbaren Energien und eröffnet zusätzlich die Möglichkeit, bislang brach liegende Ressourcen wie etwa große Dachflächen von privaten, landwirtschaftlichen oder öffentlichen Gebäuden für Photovoltaikanlagen zu nutzen. Mit 855 Gründungen in den letzten Jahren toppen sie mittlerweile die Anzahl der traditionsreichen Genossenschaftsbanken. Nach Angaben des Genossenschaftsverbands DGRV engagieren sich dort rund 180.000 Menschen für eine dezentrale, lokal organisierte Energiewende und haben dafür in den letzten Jahren rund 1,8 Milliarden Euro in Solar- und Windenergie sowie den Ausbau von Nahwärmenetzen investiert. „Energiegenossenschaften sind damit zum Vorzeigeschüler der Genossenschaftesbewegung geworden“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Donnerstag, 16. Mai 2019

Genossenschaften als Abbild des Engagments von Bürgerinnen und Bürgern

„Seit nunmehr zwanzig Jahren gründe ich Genossenschaften. In all dieser Zeit, so unterschiedlich die Gründungen waren, zeigten sie immer eines: Sie sind das Abbild des Engagements von Bürgerinnen und Bürgern“, meint Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. So haben sich seit 2005 bis heute alleine 855 neue Genossenschaften der Energiewende verschrieben. „Zunehmend kommen auch soziale und kulturelle Aktivitäten ins Spiel, beispielweise bei Bürgerläden oder landwirtschaftlichen Herausforderungen. Oder aber der Betreuung von Kindern und älteren Personen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Baugenossenschaften, die gerade nach dem zweiten Weltkrieg vielen den Einzug ins eigene Zuhause ermöglichten“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 14. Mai 2019

Schweizer Parlament will gemeinnützigen Wohnungsbau fördern

„Der Ständerat hat bereits im März 2019 mit grosser Mehrheit entschieden, den Fonds de Roulement für den gemeinnützigen Wohnungsbau um 250 Millionen Franken aufzustocken “, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Damit folgte die kleine Kammer dem Nationalrat, der im Dezember 2018 einem neuen Rahmenkredit deutlich zugestimmt hatte. Der Verband der gemeinnützigen Wohnungsbauträger in der Schweiz, Wohnbaugenossenschaften Schweiz, zeigte soich erfreut, dass nun die Entscheidung über den Rahmenkredit für den Fonds de Roulement für den gemeinnützigen Wohnungsbau ausgesprochen wurde. Gleichzeitig entschied die kleine Kammer, die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» zur Ablehnung zu empfehlen. „Wohnbaugenossenschaften Schweiz bedauerte dies. Es brauche sowohl den Fonds als auch die Initiative“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.



Donnerstag, 9. Mai 2019

Züricher Umland setzt zu wenig auf Genossenschaftswohnungen

„Wir berichteten bereits, dass die Stadt Zürich im Hinblick Genosenschaftswohnen Vorreiter ist. Anders sieht dies indes im Umfeld aus“, meint Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Eine Studie bringt jetzt indes zutage, dass verglichen mit der Stadt Zürich markant weniger genossenschaftliche und gemeinnützige Neubau-Wohnungen erstellt werden. „An der Politik kann dies nicht liegen. Diese ist seit Jahren bemüht, Genossenschaften zu fördern“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 7. Mai 2019

Erinnerung an die erste Gründung eines Genossenschaftsverbandes


Auf Initiative von Hermann Schulze-Delitzsch, der zu einer Versammlung im Juni 1859 nach Weimar die nach seiner Konzeption gegründeten Genossenschaften eingeladen hatte, gründeten 32 anwesende Vereine ihren Verband: „Central-Correspondenz-Bureau der deutschen Vorschuß- und Creditvereine.“
Zu dieser Zeit wurde noch häufig das Wort Verein gebraucht, wenn von Genossenschaften die Rede war. Es existierte ja noch kein Genossenschaftsgesetz, das hatte Hermann Schulze-Delitzsch ja erst 1867 als Abgeordneter in den preußischen Landtag eingebracht, erschienen im Preußischen Gesetz am 27.3.1867. Bis dahin waren die Vereine die gebotene Rechtsform.

Bei den „Vorschussvereinen“ handelte es sich um die Vorläufer der heutigen Volksbanken, die den Verband trugen und die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, gegenseitige geschäftliche Beziehungen anzubahnen, den Erfahrungsaustausch zu organisieren und die Verständigung bei der Verfolgung gemeinsamer Interessen zu suchen. Schulze-Delitzsch erledigte die anfallenden Arbeiten im Büro des Verbands allein und anfangs unentgeltlich.

Wenige Jahre später, nach der Veröffentlichung des ersten Genossenschaftsgesetzes, gab es die Umbenennung des Verbands in: „Allgemeiner Verband der auf Selbsthülfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften.“ Der Verband wurde von einem gewählten Geschäftsführer vertreten, der die Bezeichnung: „Anwalt der deutschen Genossenschaften“ trug. Es wurden Landes- und Provinzial- Unterverbände gegründet, deren Direktoren den „engeren Ausschuss“ bildeten. Heute würde man sagen, sie bildeten den Veraltungsrat.

Hermann Schulze-Delitzsch war der Anwalt der deutschen Genossenschaften und stand dem Büro des Verbandes bis zu seinem Tode 1883 vor. Friedrich Schenk wurde dann sein Nachfolger.     

Der Allgemeine Verband schloss sich 1920 mit dem von Karl Korthaus 1901 gegründeten „Hauptverband deutscher gewerblicher Genossenschaften“ zum neunen Verband „Deutscher Genossenschaftsverband e.V.“ zusammen. Dieser Verband vereinigte Ende 1932 schon 3.200 Mitgliedsgenossenschaften. Er war aber zu dieser Zeit nicht der größte Verband. Der von Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1877 gegründete „Anwaltschaftsverband ländlicher Genossenschaften“ vereinigte unter seinem neuen Namen „Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften – Raiffeisen – e.V.“ zu dieser Zeit bereits rund 35.500 Mitgliedsgenossenschaften.