Donnerstag, 31. Januar 2019

1. Zukunftskonferenz Genossenschaften in Arnstad


Liebe Freunde des Genossenschaftsgedankens,

für alle, die an unserer 1. Zukunftskonferenz Genossenschaften in Arnstadt am 16. Januar nicht teilgenommen haben, sind ein paar Bilder angehangen. Natürlich auch für die Vertreter von über 25 Genossenschaften und Europäischen Genossenschaften, die teilgenommen und die die Konferenz mit sehr interessanten Beiträgen bereichert haben.

Das Grußwort an die Konferenz hielt Herr Gert K. Schaumann, Vorstand des Deutsch-Europäischen Genossenschafts- und Prüfungsverband e.V. in Dessau, dem nahezu alle der beteiligten Genossenschaften angehöhren.

Den Eröffnungsvortrag hielt Herr Prof. Dr. Volker Beuthien, führender Kommentator zum Genossenschaftsgesetz, langjähriger Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsrecht an der Philipps Universität Marburg und Ehrenvorstand des Institutes für Genossenschaftswesen an der Uni Marburg mit dem Titel: "Aller genossenschaftlicher Erfolg liegt im Mitglied".

Einen Download der Präsentationen der Genossenschaften und des Prüfungsverbandes, sowie weitere Bilder finden Sie hier:


Alle haben an Ende der Konferenz ihren Wusch bekundet, dass diese Konferenz eine jährliche Fortsetzung findet. Diesem Wunsch wollen wir gern nachkommen. Freuen Sie sich demnach heute schon auf die 2. ZKGA 2020!

Im Sinne von Hermann Schulze aus Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, die Selbstbestimmung und Selbstverwaltung als erste Prinzipien in einer staatsfernen genossenschaftlichen Verwaltung voran gestellt hatten verbleiben wir 

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. Olaf Haubold
Vorstand
Geprüfter Genossenschaftsberater DEGP

Dienstag, 29. Januar 2019

Erste Zukunftskonferenz Genossenschaften war ein voller Erfolg.


Am 16. Januar 2019 fand in Arnstadt auf Einladung und initiative der Cooperative Consulting eG die 1. Zukunftskonferenz Genossenschaften statt. Ziel der Konferenz war es, mit den Vorstanden und Aufsichtsräten von Genossenschaften und Europäischen Genossenschaften die zukünftige Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Fördergeschäftsbetriebes zu beraten.

Zahlreiche Änderungen im Genossenschaftsgesetz, in den Prüfungsrichtlinien der genossenschaftlichen Prüfungsverbände, in den Auslegungsentscheidungen des Bundesministeriums der Finanzen und der BaFin gaben dazu Anlass. Hier galt es, in den Erfahrungsaustausch zu treten und zu lernen, wie die Mitglieder am effektivsten aus den Ergebnissen des gemeinsamen Geschäftsbetriebs gefördert werden.

Das Grußwort hielt Herr Gert K. Schaumann, Vorstand des Deutsch-Europäischen Genossenschafts- und Prüfungsverband e.V. aus Dessau, der auf eine inzwischen 25-jährige Historie zurückblicken kann und dem nahezu alle der auf der Konferenz anwesenden über 25 Genossenschaften angehören.

Für den Eröffnungsvortrag konnte Herr Haubold den führenden Kommentator zum Genossenschaftsrecht, Herrn Prof. Dr. Volker Beuthien gewinnen. Beuthien und Haubold kennen sich aus einer über 15-jährigen Mitgliedschaft der Gesellschaft zur Förderung des Instituts für Genossenschaftswesen an der Philipps Universität Marburg. Der Vortrag von Herrn Prof. Beuthien stand unter dem Titel:  "Aller genossenschaftlicher Erfolg liegt im Mitglied"

In den Beiträgen der Genossenschaften ging es um die Themen Energieselbstversorgung, gemeinsame Bewirtschaftung von forst- und landwirtschaftlichen Flächen im Ausland, Kryptowährungen und Blockchain, die Pflichten aus der DSGVO für Genossenschaften mit Soft- und Hardwarelösungen.

Der verband informierte über die Veränderungen in den gesetzlichen Pflichtprüfungen unter Berücksichtigung der Mitgliederförderungen als Prüfungsschwerpunkt.

Die Konferenzteilnehmer bekundeten zum Abschluss der Konferenz ihren Wunsch, dass diese Art der Zusammenarbeit eine regelmäßige Fortsetzung findet. Die Cooperative Consulting eG wird deshalb die Zukunftskonferenz Genossenschaften jährlich in Arnstadt stattfinden lassen.

Die Cooperative Consulting bietet die Präsentationen der Konferenz zum Download auf der Homepage an. Dort sind auch weitere Bilder zu finden.

   


Donnerstag, 24. Januar 2019

5,8 Millionen Menschen leben in zu kleinen Wohnungen

„In Deutschland wird Wohnen immer mehr zum Luxus“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Vor allem Alleinerziehende und deren Kinder seien es, die hierzulande in zu kleinen Wohnungen leben. So hat das Statistische Bundesamt ermittelt, dass bundesweit hiervon rund sechs Millionen Menschen betroffen sind. Umgerechnet sieben Prozent der Bevölkerung lebten danach 2017 in einer zu kleinen Wohnung. Eine Wohnung gilt laut Statistischem Bundesamt dann als zu klein oder überbelegt, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt. Einen Ausweg aus dieser Sackgasse gibt es nur, wenn das Genossenschaftsmodell ausgebaut wird“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

Dienstag, 22. Januar 2019

Vorzeige-Genossenschaften Migros

Sie ist ein Schweizer Erfolgsmodell und sie ist eine Vorzeigegenossenschaft“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold und bezieht sich dabei auf jüngste Meldungen zur Schweizer Genossenschaft Migros. Danach hat die Migros hat im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Der Umsatz stieg um 1,3 Prozent auf 28,4 Milliarden Franken. Das ist ein neuer Rekord – und das im ersten Jahr unter dem neuen Chef Fabrice Zumbrunnen. Im Einzelhandel kletterte der Umsatz um 1,9 Prozent auf 23,7 Milliarden Franken, wie Migros bekannt gab. Davon setzten die zehn regionalen Genossenschaften im In- und Ausland 16,9 Milliarden Franken um. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Gesamtumsatz von 28,4 Milliarden Franken ist die Migros-Gruppe allerdings kleiner als Erzrivalin Coop, die im vergangenen Jahr den Umsatz um 5 Prozent auf 30,7 Milliarden Franken steigern konnte. Wachstumstreiber war bei Coop der Grosshandel. In der Schweiz bleibt die Migros allerdings mit Abstand die Nummer eins im Detailhandel mit einem Umsatz von schätzungsweise deutlich über 20 Milliarden Franken“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.





Dienstag, 15. Januar 2019

Mietpreisbremse als Instrument gegen die Wohnungsnot

Über den Preis der „Ware“ Miete

Augenblicklich, ein Jahr nach der Wahl zu einem neuen Bundestag und der Bildung einer neuen Regierung, beherrschen zum Wohnen immer noch zwei Themenkreise die Diskussion:

          „Die Mietpreisbremse funktioniert nicht!“ 
          „Im herrschenden Zinstief war es noch nie so einfach, eigenen Wohnraum zu finanzieren!“

„Trotzdem gehen die Menschen wieder auf die Straßen und demonstrieren hauptsächlich in den Ballungszentren - München, Berlin, Frankfurt am Main, Köln – um die Bereitstellung von Wohnraum zu sozialverträglichen Mieten“, sagt Olaf Haubold, Genossenschaftsgründer und Genossenschaftsberater der Cooperative Consulting eG. Beide oben genannten Themenkreise scheinen sich gegenseitig zu neutralisieren, oder decken Widersprüche auf, die näher hinterfragt werden müssen. Der Begriff „Mietpreisbremse“ ist erklärend genug und müsste schon zur Diskussion Anlass geben. Hier wird das Grundbedürfnis Wohnen des Menschen zur „Ware“, denn nur einer handelbaren Ware gibt man einen Preis“, so Genossenschaftsgründer Haubold.

Dabei sollte es nach Auffassung des Genossenschaftsberaters Haubold die erste Aufgabe des Staates sein, das Gemeinwesen zu organisieren und die ihm dafür zufließenden Mittel aus dem Steueraufkommen und aus den Erträgen der Bewirtschaftung des Gemeinwesens zur Schaffung von Wohnraum mit sozial verträglichen Mieten einzusetzen. Deutschland, bzw. die Personen, die für Deutschland die Entscheidungen treffen, entziehen sich dieser Aufgabe jedoch immer mehr. Zunehmend wird das dem Gemeinwesen zugeordnete Vermögen privatisiert. Man überantwortet so diese gemeinschaftlichen Aufgaben der privaten Spekulation. Die reichlich sprudelten Mittel aus dem Steueraufkommen werden dann für Aufgaben verwendet, die sich ein schon lange vom Volk verselbstständigter Staat selbst auferlegt oder ihm von dritter Seite auferlegt worden sind und die niemals die Zustimmung des Souveräns in einem demokratischen Prozess gefunden hätten.    

„Grundsätzlich, zumindestens ist das meine Auffassung, sollten alle Dinge, die dem Grundbedürfnis des Menschen dienen, wie Grundlebensmittel, Energie und die Grundlagen für das Wohnen, also auch der Grund und Boden, aus der Spekulation und der Marktpreisbildung genommen werden. Grund und Boden sollte nur im privaten Eigentum zum eigenen Wohnen, im genossenschaftlichen Eigentum zum gemeinschaftlichen Wohnen und im staatlichen Eigentum zum sozialen Wohnen sein. Nur dann verhindert man die Spekulationsblasen in den heutigen Metropolen und Zentren. Es gibt tausend andere Möglichkeiten im freien Markt Geld zu verdienen und den Idealen der Wiener Schule oder von Ludwig Ehrhardt zu folgen. Es muss nicht auf Kosten der Grundbedürfnisse des Menschen sein, sonst ist irgendwann auch das Wasser und die Atemluft Bestandteil privater Spekulation. Das sind aber leider Utopien und Ideen für zukünftige Gedankenspiele, kommen wir wieder zurück zum traurigen Alltag der Nichtbereitstellung von Wohnraum zu sozialverträglichen Mieten“, sagt der Vorstand der Beratungsgesellschaft Cooperative Consulting eG, Olaf Haubold. 

Wenn man den Preis der „Ware“ Miete heute staatlich bremsen wollte, verhindere man die so oft gepriesene freie Marktwirtschaft. Da gilt der alte Spruch: „Halbschwanger geht nicht, oder wasch mich, aber mach mich nicht nass!“ Man kann den Grund und Boden nicht dem freien Spiel der Märkte und der Spekulation aussetzen und dann von hinten das Spekulationsergebnis beeinflussen wollen, dass aber überwiegend nur in den Ballungsgebieten Anwendung finde.

„Hier höre ich in den mehrabendlich stattfindenden „Talkrunden“ der eloquenten Gastgeberinnen, wie den ebenso eloquenten Gästen immer öfter den Spruch: „Man sollte mehr in den ländlichen Raum ausweichen und hier den sozialen Wohnungsbau ansiedeln, weil dort die Grundstückskosten geringer sind.“ Mir drängt sich da natürlich gleich die Frage auf, ob die Infrastruktursysteme dann ebenfalls mit ausgebaut werden, ob die Menschen kurze und ökologische Möglichkeiten nutzen können, um ihre Arbeitsstellen zu erreichen, ihre Kinder betreuen zu lassen, kulturelle Angebote nutzen zu können. Vielleicht habe man aber auch nur den Aufbau seelenloser Ballungsräume im Kopf“, so der Vorstand der Beratungsgesellschaft Cooperative Consulting eG“, Olaf Haubold. 

Haubold beschäftige sich hauptsächlich mit Genossenschaften und hier mit genossenschaftlichem Wohnen. Daher ergäbe sich für ihn die Frage, ob hier auch eine „Mietpreisbremse“ vonnöten ist.  Eine aktuelle Studie zu den Nettokaltnutzungsentgelten in den 2.000 deutschen Wohnungsgenossenschaften bringe jedoch zutage, dass dort die Nutzungsentgelte 5 – 7 € / m² betragen – auch in Ballungsräumen. Eine Erklärung liefere schon der Unterschied zwischen Miete und Nutzungsentgelt. Mitglieder einer Genossenschaft sind nach dem Identitätsprinzip ja zugleich Unternehmer und Nutznießer der genossenschaftlichen Leistung. Sie sind in einer Wohnungsgenossenschaft demnach sowohl Immobilienunternehmer und Nutzer der Wohnungen. Hinzu kommt, dass eine Genossenschaft nicht gewinnorientiert arbeiten muss, die Gewinn folgen demnach nicht aus einer Steigerung der Nutzungsentgelte, diese dienen nur der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes.

„Sollte sich der Saat deshalb nicht eher um eine Förderung des genossenschaftlichen Wohnens bemühen? Sollte er nicht eher die Menschen in den Ballungsräumen und von mir aus auch dem platten Land finanziell fördern und in die Lage versetzen, eine Genossenschaft zu gründen und den Wohnraum selbst zu bewirtschaften? Oder ist das schon wieder eine Utopie…“, fragt sich Genossenschaftsberater Olaf Haubold abschließend.