„Die Versorgung der Bevölkerung in
Deutschland mit bezahlbarem Wohnraum entwickelt sich immer mehr zum Desaster“,
erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Dennoch
gäbe es keine klaren Konzepte, den Bau von bezahlbarem Neubau und die bessere
Nutzung von Bestandsimmobilien zu fördern. Auch die Wohnungsbaugenossenschaften
hierzulande würden dabei nicht ausreichend gewürdigt. Sie würden – statistisch betrachtet
– zwar massiv zur Wohnungsversorgung beitragen, hätten aber kaum Privilegien. Ihnen
würde nicht der bevorzugte Zugang zu bezahlbaren Grundstücken ermöglicht. Auch
im Hinblick auf die Kapitalausstattung, gerade in den Anfangsjahren, hätten sie
keine Vorteile. Im Gegenteil: Viele Banken wären Genossenschaften gegenüber
eher kritisch eingestellt, wenngleich ein großer Teil der Bankenlandschaft
genossenschaftlich organisiert sei. So zum Beispiel die Raiffeisenbanken und die
Sparkassen. „Vielleicht ist es ein Fehler, dass die Genossenschaften ihre
Bedeutung nicht besser ausspielen, um politisch mehr Raum zu bekommen. Aber
einem Stückweit widerspricht dies auch dem eigenen Selbstverständnis von
Selbstverantwortung und Staatsunabhängigkeit“, so Genossenschaftsexperte Olaf
Haubold.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen