Donnerstag, 20. Februar 2020

Wohnungsbaugenossenschaften mit zu wenig politischem Rückenwind

Die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland mit bezahlbarem Wohnraum entwickelt sich immer mehr zum Desaster“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Dennoch gäbe es keine klaren Konzepte, den Bau von bezahlbarem Neubau und die bessere Nutzung von Bestandsimmobilien zu fördern. Auch die Wohnungsbaugenossenschaften hierzulande würden dabei nicht ausreichend gewürdigt. Sie würden – statistisch betrachtet – zwar massiv zur Wohnungsversorgung beitragen, hätten aber kaum Privilegien. Ihnen würde nicht der bevorzugte Zugang zu bezahlbaren Grundstücken ermöglicht. Auch im Hinblick auf die Kapitalausstattung, gerade in den Anfangsjahren, hätten sie keine Vorteile. Im Gegenteil: Viele Banken wären Genossenschaften gegenüber eher kritisch eingestellt, wenngleich ein großer Teil der Bankenlandschaft genossenschaftlich organisiert sei. So zum Beispiel die Raiffeisenbanken und die Sparkassen. „Vielleicht ist es ein Fehler, dass die Genossenschaften ihre Bedeutung nicht besser ausspielen, um politisch mehr Raum zu bekommen. Aber einem Stückweit widerspricht dies auch dem eigenen Selbstverständnis von Selbstverantwortung und Staatsunabhängigkeit“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.

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