„Weltweit
sind große Teile der Bevölkerung Genossenschaftsmitglieder“, erklärt Genossenschaftsberater
und Genossenschaftsgründer Olaf Haubold. Mehr als 2,6 Millionen
Genossenschaften mit rund 1 Milliarde Mitgliedern und 280 Millionen
Mitarbeitern gibt es weltweit. Sie erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von 2,1
Billionen US-Dollar (entspricht der Wirtschaftsleistung Indiens). Mehr als
40.000 Genossenschaften sind es alleine in den USA. Darunter sind auch mehr als
900 Elektrizitätsgenossenschaften. Sie sorgen vor allem in den ländlichen
Regionen dafür, dass Haushalte mit Strom versorgt werden. Noch bis Mitte der
1930er Jahre waren neun von zehn ländlichen Haushalten ohne Strom. Für die
großen kommerziellen Energieversorger lohnte sich ein Anschluss schlicht nicht.
Das änderte sich durch Genossenschaften, die Präsident Franklin D. Roosevelt ab
1935 aktiv förderte. Heute ist fast jeder landwirtschaftliche Betrieb an das
Energienetz angeschlossen – die meisten durch die
Elektrizitätsgenossenschaften. Auch in Südamerika spielen Genossenschaften eine
wichtige Rolle. In Kolumbien gibt es mehr als 3.600 Genossenschaften mit 6,1
Millionen Mitglieder. Sie beschäftigen rund 200.000 Mitarbeiter. Auch in
Uruguay sind mehr als eine Million Menschen Mitglied einer Genossenschaft. „Diese
Genossenschaften tragen meist zur Verbesserung der infrastrukturellen
Voraussetzungen und somit zur Versorgung der Bürger bei“, erläutert Genossenschaftsexperte
Olaf Haubold.
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