„Wenn
man die Wohnungspreise in Zürich kennt, fragt man sich, ob die Stadt an der
Limmat wirklich Vorbild sein kann. Doch gerade
die hohen Preise waren es, die Zürich zu einer besonderen Vorgehensweise
zwangen“, erklärt Genossenschaftsberater und Genossenschaftsgründer Olaf
Haubold. Denn 2011 beschloss das dortige Wahlvolk, dass die Stadt zielgerichtet
in die Wohnungspolitik eingreifen soll und bis 2050 für ein Drittel der Wohnungen
Kostenmiete gelten soll. Hierzu wurde 2011 das Programm Wohnen aufgesetzt, das
2017 aktualisiert wurde. Die Stadtverwaltung ist seither im engem Dialog mit
den ansässigen Genossenschaften, die ohnehin schon heute einen wichtigen Teil
der Wohnungen stellen. „Geht das Experiment auf, könnte Zürich durchaus Vorbild
für die großen deutschen Städte sein“, so Genossenschaftsexperte Olaf Haubold.
Der Leerstand von Neubauwohnungen in Zürich ist erschreckend hoch, da auch hier die Löhne sinken, während die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen. Viele der Wohnungen sind für den kaum mehr existierenden Mittelstand zu teuer. Bevor diese dann günstiger vermietet werden, bleiben die Wohnungen eine gewisse Zeit leer, um dann eine Umnutzung in z.B. Büroflächen durchführen zu können. Dies kann nach Ablauf einer gewissen Zeit des Leerstandes durchgeführt werden, sobald die Stadt dem entsprechenden Antrag zugestimmt hat. Es gibt viele Wohnungssuchende, die nicht in der Lage sind eine bezahlbare Wohnung zu finden, die auch in einem menschenwürdigen Zustand ist. Meist wird aus der Not heraus eine Wohngemeinschaft gegründet oder junge Menschen bleiben bis in die Dreißiger bei ihren Eltern wohnen. Die Löhne machen es heute kaum mehr möglich, frühzeitig die elterliche Wohnung zu verlassen. Inwieweit sich die Situation in absehbarer Zeit verbessern wird, ist fraglich. solange der schnöde Mammon die Welt regiert und mit diesem die Gier Hand in Hand geht, sehe ich schwarz. Der Weg in Genossenschaften scheint eine brauchbare Alternative zu sein, der weiter ausgebaut werden sollte.
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